Donnerstag, 20. Dezember 2007

Wahlverhalten und Motivation

Ich habe mich heute mit zwei Menschen über die Waldschlößchenbrücke, Demokratie, Bedeutung von Bürgerentscheiden und eben die Motivation zur Wahl zu gehen, um 1. eine bzw. mehrere gültige Stimmen abzugeben; 2. um eine ungültige Stimme abzugeben oder 3. Garnicht wählen zu gehen.

Ehrlich gesagt schwanke ich nur zwischen den ersten beiden Alternativen, und für beide gibt es "gute Gründe".

Die Frage sich also zwischen den beiden zu entscheiden war und ist für mich, was ich mit der Entscheidung (& Ausführung) bewirken kann.

Ich kann z.B. die Partei unterstützen, mit der ich mich am ehesten identifizieren kann, oder diejenige, die "sowieso" an die Regierung kommt, oder ich kann bewußt eine Partei wählen, die meiner Meinung nach gute Oppositionsarbeit leisten kann und will.
Wenn ich dagegen eine ungültige Stimme abgebe, verpasse ich "denen da" einen direkteren oder deutlicheren "Denkzettel".
Aber kann ich bei Abgabe einer ungültigen Stimme ernsthaft mit mehr Einfluß auf die Politik "rechnen"?...Vielleicht wenn nur genug andere es ebenso tun?

Was passiert denn, wenn nur genug Menschen/Wahlberechtigte mit "ungültig" stimmen?

Und vor allem, was passiert den in der Zeit, in der ich/wir "potentiellen Ungültig-Stimmer" auf eine Mehrheit warten?

Verliert die Regierung, das Parlament, der Staat nicht automatisch an Macht und Ansehen, sodaß er leichter angreifbar ist/wird?

Alles offene Fragen, die wohl jeder für sich selbst beantworten muß/sollte!

Noch zwei Gedanken am Schluß.

1. Kants Frage: "Was ist Aufklärung?"...

... „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude [wage es verständig zu sein]! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

2. Wieviel spielt Religion bzw. Glaube, Erfahrungen, Lebensumstände in die Entscheidung ob und was ich wähle hinein. Und wieviel will/kann ich von mir preisgeben, ohne Angst haben zu müssen, dann manipulierbar zu sein/werden?

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