Sonntag, 23. Dezember 2007

München

Die "Prügelnden Raucher" wurden übrigens in München "gesichtet".

Da ich eine längere Zeit in München gewohnt (nicht gelebt ?!?) habe, springt sofort meine "Vorurteils-Maschine" an.

Ich habe mich in München nicht wohl gefühlt.

Das kann natürlich alleinig an zu "Kaltherzigen Münchnern" liegen....

Wahrscheinlicher für mich ist es aber, dass da zwei "Temperamente" aufeinander geprallt sind, die nichtzueinander passen wollten(!).

Wir haben uns im wahrsten Sinne wohl nicht "verstanden"!!!

Dazu paßt eine Geschichte, die ich erlebt habe, als ich im Spätsommer 2005 nach mehr als zwei Jahren Abwesenheit, als Besucher nach München zurückkam.

Dazu muß ich noch sagen, dass ich in München das Buch "Was würde Jesus heute sagen" des CDU-Politikers und ehem. Generalsekretärs Heiner Geißler gekauft und gelesen (verschlungen) habe.

Ich saß in der U- oder S-Bahn und war auf dem Weg zu einem Freund.
Ein, oder zwei Stationen stieg ein Mann um die Dreißig zu. Er hatte nur Armstummel, eine Baseballkappe auf und schien mir ausländischer Herkunft zu sein.
Nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass er anfing zu schluchzen.
Doch statt auf ihn zuzugehen, habe ich mich gefragt, ob ich nicht "Angst" vor ihm haben müsse.

Ich bin wie versteinert sitzen geblieben und habe mich geschämt.

Das wiederum schien mein Nebenmann (um die 40, im Jogginganzug) zu bemerken und spricht mich an, ob es mir denn gut gehe.

Daraufin habe ich ihm das Offensichtliche erzählt, nämlich, dass ich mich für mich (und auch für alle Anderen um uns herum) schäme.
So sind wir in ein kurzes Gespräch gekommen und er hat mir erzählt, dass auch er Sorgen hat.
Seine Mutter sei sehr krank und er fürchte sich deswegen...wovor genau weiß ich nicht mehr.

Es war so einfach einem anderen Menschen etwas "Wärme" zu geben und auch wleche zu nehmen.
Und doch habe ich den ersten Mann, der so herzzerreißend geschluchzt hat, auf der gemeinsamen Fahrt (2-4 Stationen) nicht angesprochen. Das nagt an mir!!!

Kurz darauf habe ich mit einem "alten Freund" getroffen, der recht schnell über meine Erzählung des gerade Erlebten wegging.
Ein paar Tage zuvor war der Wirbelsturm "Katrina" über New Orleans gefegt.
Und in den Nachrichten hatte ich gehört, dass die Gouverneurin des Bundesstaates (Louisiana) der Polizei in den betroffenen Gebieten den Befehl gegeben hat: "shoot to kill"..wenn diese auf Plünderer (von Geschäften) treffen sollte.
Auch diese Tatsache schien meinen "alten Freund" nicht zu berühren...im Gegenteil: er rechtfertigte das Vorgehen.
Das auch Menschen "geplündert" haben, denen es an Wasser und Nahrungsmitteln fehlte, spielte für ihn maun eine/keine Rolle...
Kurz darauf haben wir uns wegen einer Kleinigkeit in die Haare bekommen und sind seit dem getrennte Wege gegangen...

Bis heute überlege ich mir, was für ein Teufel mich/uns damals geritten hat, dass wir unsere Freundschaft aufgegeben/stillgelegt haben.
Habe ich ihn von vorneherein als zum "kaltherzigen Münchner" Mutierten gesehen?

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